Julian Heuser
friday is highday
Jan 14—Feb 25 2023
Julian Heuser eröffnet am Freitag, den 13. mit friday is highday das neue Ausstellungsjahr der FILIALE. Die irrationale Furcht vor diesem Tag, der im westlichen Aberglauben als Unglückstag gilt, steht konträr zum Hochgefühl, welches Freitage im Allgemeinen als Tor zum Wochenende und der titelgebende Ausspruch versprechen.
In seiner dritten Einzelausstellung in der FILIALE zeigt Julian Heuser großformatige Bilder, die als Portal in seine künstlerische Arbeitsweise verstanden werden können. So einen sie allesamt die vielfältigen technischen Strategien, die er im Laufe seines malerischen Herangehens entwickelt hat. Bildraum- und rand kulminieren in der Koexistenz von Malerei, digitaler Pinselführung und Bildbearbeitung sowie in Druck- und Transfertechniken, die dabei trotzdem ausschnitthaft bleiben. Dass Julian Heuser hierbei den seitlichen Rand der Leinwand ebenso ernst nimmt wie die eigentliche Bildfläche, bezeugt sein Umgang mit diesem: Buchrücken aus seinem persönlichen Interessensfeld dienen den aufgetragenen Bildfragmenten als Vorlage. Gleichzeitig rahmen die Seitenränder den Bildraum und geben der Komposition, hier und da unterstützt von malerisch aufgetragener Rahmung, einen gewissen Halt. Das nonchalante Zusammenspiel von Linien, geometrischen Formen, ineinandergreifenden Flächen und angedeuteten Figurationen bestimmt den Bildraum. Die Bilder gewinnen durch vielschichtige malerische Mittel an Komplexität.
Ein besonderes Merkmal der Bilder ist, dass Julian Heuser sie sowohl im Hoch- als auch im Querformat angelegt hat. Dieser Wechsel provoziert beim Betrachten der Bilder unwillkürlich einen Perspektivwechsel und damit eine Neujustierung der eigenen Sehgewohnheit. Diese Modifkation der Bildrichtung ist dem digitalen Bildbearbeitungs-programm entlehnt. Das Format der ausgestellten Bilder greift den architektonischen Grundriss des Ausstellungsraumes der FILIALE auf, die Hängung den Ausstellungstitel –
friday is highday!
Katharina Baumecker