FILIALE

Rachel von Morgenstern
Masophit
Feb 18Apr 1 2017

Vom 17.2. bis zum 1.4. zeigt die FILIALE MASOPHIT – Arbeiten von Rachel von Morgenstern. Mesophyte sind Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen. Was das mit den Arbeiten Rachel von Morgenstern zu tun hat bleibt im Verborgenen. Es ist ein textueller Gedanke zu den Bildern.

Der virtuelle Raum ist ein Raum, der über den Bildschirm erfahren wird. Er fungiert als Fenster, innerhalb dessen Bilder durch Licht generiert werden. Rachel von Morgensterns Arbeiten weisen Verwandtschaften zu diesen Bildern auf. Sie arbeitet mit den Bedingungen der Wahrnehmung, mit der Materialität von Farbe und deren Untergründen. Licht spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie bringt ihre Malerei auf Leinwand, Fliegengitter und Tüll. Sie pinselt nicht. Sie sprayt, tröpfelt, spachtelt und schabloniert verschiedene Konsistenzen von Farbe auf die Bildträger. Dabei spielt sie mit deren Transparenz: Sie lässt die Malerei auf dem feinen Tüll schweben und baut massive Farbstrukturen auf solide Fliegengitter. Beide Materialien sind transparent, sie lassen den Keilrahmen durchscheinen, geben der Malerei einen leichten Halt, lassen aber auch Licht hindurch und ermöglichen ihrer Rückseite, auf die Wand abzustrahlen. Sie werden aber auch selbst als bildnerisches Element eingesetzt. Geknüllt, gefaltet und eingefärbt übersetzt Rachel von Morgenstern das Material in die Malerei und sägt damit an deren Ast, der Leinwand, auf der sie zu sitzen beliebt. Das Resultat ist kein Absturz, sondern ein Sprung, in dessen Schwebemoment Rachels Arbeiten einen Einblick erlauben, ohne ihn greifbar zu machen.

Rachel von Morgenstern studierte bis 2013 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Gunter Reski und schloss 2015 ihr Postgraduiertenstudium bei Franz Ackermann an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ab.


Text: Marina Rüdiger