Stephanie Deuter
Sep 7—Oct 19 2019
Stephanie Deuter zeigt in ihrer zweiten Einzelausstellung in der FILIALE großformatige Malereien, die den Raum der FILIALE einnehmen. Ihr farbliches Flirren schwillt dem Betrachter entgegen, scheint die Leinwand zu verlassen, um den Galerieraum zu erfüllen.
In ihren neuen Arbeiten löst sich Stephanie Deuter teilweise von den Fotografien, deren Fragmente oft die Grundlage ihrer Malereien sind. Auch sind die Arbeiten kontrastreicher geworden – die Formen bleiben jedoch zart und silhouettenhaft. Sie geben Raum sich vorzustellen, was passieren würde, wenn sich eine Form manifestieren würden und verweilen dabei in einem nicht greifbaren Schwebezustand. Der Schritt hin zu einer stärkeren Abstraktion lädt ein, sich auf diesen Schwebezustand einzulassen und darin zu verweilen. Doch auch was zunächst figürlich anmutet, entflieht, wenn man sich nähert, um zu versuchen, eine Form greifen zu können. Dieser flüchtige Eindruck wird durch den illusorischen Freiraum unterstützt, der die Silhouetten auf der Leinwand zu umgeben scheint. Erst auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass dieser Raum nicht frei gelassen wurde, sondern selbst ein Teil des präzise gesetzten Farbklangs ist, der um die Formen herum mitschwingt.
Stephanie Deuter machte letztes Jahr ihren Abschluss an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Meisterschülerin von Tatjana Doll und Manfred Peckl.
Marina Rüdiger